An meiner Schule gibt es vom Vorkindergarten bis hin zum Abitur alle Jahrgänge. Das führt manchmal dazu, dass wir sehr große Konferenzen mit Lehrern aller Schultypen haben. Und daraus resultieren manchmal solche Gespräche wie: "Ihr aus der Grundschule könnt euch gar nicht vorstellen..." und dann kommt etwas von Abi-Aufgaben, oder "in der Grundschule habt ihr Methoden, die können wir so gar nicht gebrauchen, mit so viel Spiel und so".
Ich habe dann immer Lust was zu kontern. Aber das bringt ja nichts... also: Heute mal anders herum. Bei einer Kollegin aus dem Sekundarbereich habe ich unlängst eine Hospitationsstunde gehabt. Wir wollten testen, ob spielerische Methoden, kooperativ und äußerst motivierend wie ein "Escape Room" auch bei unseren DaF Schülern funktionieren könnten, oder ob es sprachlich eine Überforderung wäre. Dazu haben wir ein
Material von Wortliebe benutzt.
Die Stunde war der Hammer: Motivierte Schüler, die am Thema gearbeitet haben, selbständig in Kleingruppen a vier Schülern. Selbst sonst unauffällige Schüler oder schwächere Schüler haben sich prima eingebracht. Die Situation: Die Schüler sollten sich vorstellen, dass sie in einer alten Villa eingeschlossen worden sind. Um sich zu befreien, müssen sie die Rätsel lösen, gegen die Zeit und als Gruppe. Jeder Schüler kann mit seinen Stärken und Kreativität helfen. Die Stunde war wirklich klasse: Die Schüler organisierten sich genial! Alle arbeiteten mit und brauchten nur selten kleinere Hilfestellungen oder Tipps. Wir Lehrer waren wirklich nur als Helfer und Zuschauer dabei. Und es war ein Genuss zu sehen, wie sich die Schüler bei einer besonderen Aufgabe über ihre eigene Unordnung ärgerten.
Nach der Hospitation kann ich sagen: Mittel- und Oberstufen Schüler können sehr wohl auch spielerisch und kooperativ lernen und dabei sehr viel Freude haben. Natürlich muss es nicht mit Grundschulmethoden sein.
Aber: Auch Grundschullehrer können was von den Sek1/2 Lehrern lernen, und deren Methoden einsetzen, wenn auch etwas abgeändert. Wenn etwas toll funktioniert, dann sollte man es nutzen, egal aus welcher Schulstufe, oder woher auch immer es kommt...
Darum habe ich mich in der letzten Woche daran gesetzt eine "Escape Room" Aufgabe für Klasse 1-2 zu konzipieren. Dabei hat mir schon der Kopf gebrummt: Mit einer Gruselszene wollte ich nicht anfangen, dafür sind die Schüler zu klein. Aber mit einer Notlage dachte ich, könnte man schon beginnen...
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Knobelaufgaben für kooperatives Lernen zum Thema Schulsachen |
Der Schulleiter hat in seinem Wirren Kopf den Code für den Schultresor vergessen. Eingeschlossen sind seine Materialien, die er dringend braucht. Um den Code zu knacken, hat er Hinweise, aber der Computer ist von einem komischen Virus lahmgelegt und auch aus seinen Aufzeichnungen wird er nicht mehr schlau. (Eigenartig, nicht wahr?)
Also ist es doch klar: Er braucht kleine Detektive, die ihm helfen den Fall zu lösen. Die Schulsachen müssen aus dem Safe geholt und der Code geknackt werden. Um das zu schaffen gibt es Rätsel mit Code Streifen, die die Schüler lösen müssen. Dazu brauchen sie Bleistift, Schere und Kreativität, müssen sich aufteilen um schneller zu sein und ordentlich auf ihre Detektivunterlagen aufpassen. Ob sie es wohl schaffen, alle Schulsachen zu finden und den Code zu knacken?
Am Montag werde ich das Material mit meinen Schülern testen. Bin mal gespannt, ob meine kleinen Detektive genauso motiviert knobeln werden, wie die Schüler der achten Klasse.
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