Ich bin betroffen, wenn ich lese, was da in Chemnitz passiert ist. Ich bin traurig, denn das was da passiert, das ist für mich eine Realität, die ich nicht leben möchte. Niemand hat das Recht, jemanden anders zu verletzen. Dabei spielt es gar keine Rolle, wo die Person geboren wurde, welche Religion oder Hautfarbe sie hat, welche Sprache sie spricht.
Alle haben das gleiche Recht auf Leben. Mehr als nur zu überleben. Auf ein Leben voller Möglichkeiten, Träume und Chancen.
Die Welt ist unsere und die der Kinder von morgen
Sie gehört uns allen. Und es ist unsere Aufgabe, sie lebenswert zu machen. Für uns und unsere Kinder. Für alle Kinder.In der Schule hören wir oft ein Lied: Wir sind Lichterkinder (Ich lasse euch das Video mal hier - unbezahlte Werbung).
Und das Glück malt jedem auf der Welt ein strahlendes Lächeln ins Gesicht.
Leider haben nicht alle gleichermaßen viel Glück. Einige haben es schwer. Viele Kinder leiden Hunger, leben in gefährlichen Gebieten, sind bedroht von Naturgewalten oder unmenschlichen Regimen. Vieles davon können wir allein nicht verändern.
Aber in unserer doch recht sicheren Welt können wir ein Beispiel setzten, können wir Einfluss nehmen und aufzeigen, wie man gemeinsam an einer besseren Welt arbeiten kann.
Als Lehrer haben wir da eine Schlüsselrolle.
Wir beschweren uns oft, dass Schüler wichtige Dinge nicht mehr von ihren Eltern lernen. Das ist blöd. Aber anstatt uns zu beschweren könnten wir die Chance nutzen. Wir könnten diese Dinge unterrichten.Den ersten Schritt auf dem Weg zu Fairness und Toleranz können wir in der Schule gehen. Da sind wir täglich Vorbild und Beispiel. Wir können Fairness, Toleranz, Freundlichkeit, Höflichkeit, Freundschaft und Vertrauen zeigen und vorleben. Wir können auch mal sagen: Sorry, tut mir leid, Entschuldigung... Ich habe nicht verstanden, zeigst du mir noch einmal, was du möchtest?
Wenn wir diesen Weg so früh wie möglich beschreiten, dann haben wir gute Chancen unsere Schüler zu beeindrucken. Egal, woher sie kommen. Wir haben die Chance, wichtige Eindrücke zu hinterlassen, die über Fachinhalte hinaus, das Leben und zusammenleben der Schüler nachhaltig beeinflussen können.
Niemand wird als Terrorist geboren. Und niemand als Nazi.
Hier in Guatemala haben wir keine Flüchtlinge, keine Nazis. Wir haben nur Schüler...aus verschiedenen Familienverhältnissen (reich, arm, liebevoll, vernachlässigt, bildungsnah, bildungsfern...was auch immer man sich vorstellen kann). Wir haben ein Sprachproblem. 90% unserer Schüler haben Deutsch nicht als Muttersprache. Wir arbeiten mit Händen, Füßen, Gesten, Realien, Fotos, Liedern, Gedichten, Handzeichen (irgendwann muss ich euch mal über die Transformer erzählen) und allem was uns in den Sinn kommt, um Verständnis zu schaffen (Das nennt man heute sprachsensiblen Unterricht).
Aber darüber hinaus haben wir einfach Schüler, die in einer Welt aufwachsen, in der die wichtigsten Grundlagen für soziales Zusammenleben immer mehr in den Hintergrund geraten.
Kaum ein Schüler (und auch mancher Lehrer) benutzt die potenten Zauberwörter: Bitte, Danke und vor allem Entschuldigung.
Von Freundlichkeit und Höflichkeit fehlt oft jede Spur. Auf lautstarke Beschwerden, dass XY den Bleistift geklaut habe, fliegt ein Bleistift zurück zu seinem Besitzer. Frust bleibt in der Luft. Dabei wäre es so einfach zu sagen: "Ich brauche deine Hilfe, ich habe mein Mäppchen vergessen. Darf ich deinen Bleistift, bitte?"
Wenn ich meine kleine Tochter anschaue, möchte ich für sie eine Welt, in der Kinder glücklich aufwachsen können. Ich möchte, dass sie sich wertgeschätzt und wahrgenommen fühlt. Mit der Einstellung gehe ich auch in meine Klasse.
Wahrnehmen und wertschätzen. Alle Schüler möchten Freunde haben. Viele haben aber schon in Klasse 1 Schwierigkeiten. Ihr eigenes Verhalten grenzt sie aus.
Darum habe ich die letzten Tage an einem Zauberbuch gearbeitet. Darin enthalten sind wichtige Sätze für verschiedene Problemsituationen. Ich brauche Hilfe / Ich möchte einen Freund finden / Ich habe mich geirrt / Ich möchte freundlich den Tag beginnen. Meine Fremdsprachen Kinder können dort nachschlagen und auch eigene wichtige Sätze notieren.
Ich glaube aber, vielleicht können das Zauberbuch auch Kinder mit Muttersprache Deutsch gebrauchen. Sie könnten sich ja Zauberwörter aus anderen Sprachen dazu notieren.
Last uns Licht ins Dunkel bringen und den freundlichen Umgang miteinander lehren!
Ich lade "Mein magisches Buch der Zaubersprüche" in meinem Shop beim Lehrermarktplatz hoch, wo es für die ersten 48 Stunden gratis ist.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mich wissen lasst, ob ihr das Zauberbuch gebrauchen könnt! Es war ganz schön kniffelig, alle Seiten an den richtigen Ort zu bekommen :)
Liebe Jasmin,
AntwortenLöschenDu sprichst mir so aus dem Herzen! Vielen Dank für deine Worte und dein Material!
Katrin
Liebe Jasmin,
AntwortenLöschendanke für diese nette Idee! Das Büchlein wird definitiv seinen Weg in die ersten Schulwochen mit meinen Drittklässlern finden!
LG, Katha
Liebe Frau Klenke,
AntwortenLöschenihr Beitrag spricht mir sehr aus dem Herzen!
Vielen Dank dafür!
Nette
Liebe Jasmin,
AntwortenLöschenvielen lieben Dank für deine Worte und deine wunderbare Idee!
Ich werde dein Material auf jeden Fall einsetzen, denn leider ist ein höflicher Umgang miteinander nicht mehr selbstverständlich und ich denke, so wie du, dass dies aber die Grundlage ist für ein Leben in einer Gesellschaft in der Respekt voreinander einer der wichtigsten Werte sein sollte.
Liebe Grüße aus Bayern
Sandra
Vielen Dank, das ist eine tolle Idee!!
AntwortenLöschenGenau so etwas habe ich gesucht! Danke!
AntwortenLöschenNur habe eine Frage zu deiner tollen Büchlein-Idee: Nachdem ich das Material gekauft habe, habe ich versucht daraus ein Büchlein zu falten, verstehe es aber einfach nicht, wie es gedacht ist - soll man das doppelseitig ausdrucken und dann mittig falten? Die Hälfte der Seiten hast du "andersherum" (Eigene Zaubersprüche rechts/links) gestaltet. Das haut bei mir als Faltbüchlein einfach nicht hin...
Bitte Hilfe! :)
LG Annette